Nussknacker
Eine weitere klassische Weihnachtsfigur ist der Nussknacker. Ursprünglich dafür gedacht, Nüsse durch eine Hebeltechnik in seinem großen Mund zu knacken, dient er heute meist als Dekorationsobjekt. Als der Bergbau im Erzgebirge um 1800 nahezu zum Erliegen kam, suchten die Menschen in der Region nach neuen Einkommensquellen. Vor allem zwischen Seiffen, Olbernhau und Neuhausen entwickelte sich das Drechseln zu einem neuen Handwerkszweig. Während man zuvor hauptsächlich dekorative Elemente für Möbel herstellte, konzentrierte man sich nun auf Weihnachtsfiguren wie Engel, Bergmänner, Schwibbögen, Pyramiden, Räuchermännchen und Holzspielzeug.
Der Nussknacker, wie wir ihn heute kennen, erschien vergleichsweise spät. Die erste Figur dieser Art, der sogenannte "Königsnussknacker," wurde 1870 vom Seiffener Drechsler Friedrich Wilhelm Füchtner gefertigt. Mit ihrem oft grimmigen Gesichtsausdruck karikierten die Nussknackerfiguren die damalige Obrigkeit, wie Könige, Militärs und Beamte. Beliebte Motive waren neben dem König auch der Husar, der Gendarm oder der Förster.